Lutherstrophe Explained

Lutherstrophe (pronounced as /de/) is a seven-line strophe used in Occitan and German song and literature.[1] Rooted in Old Occitan lyric poetry and Minnesang, the strophe became popular in 16th-century Lutheran hymn. It is named after Martin Luther.[2]

History

Chronology

Form

The rhyme scheme is ABABCCB or ABABCCX.[3] The seven individual lines are iambic. The first four lines are an alternating rhyme ABAB, like in German folk songs. This is followed by two lines of a third rhyme C, a couplet rhyme. The last line, as conclusion, is again the second rhyme B or does not rhyme X, an orphan. Thus it consists of a quatrain and a tercet. The scheme is related to rhyme royal ABABBCC in English literature.[4]

Examples

Psalm 12

Ach Gott, vom Himmel sieh' dareinUnd lass' dich des erbarmen,Wie wenig sind der Heil'gen dein,Verlassen sind wir Armen:Dein Wort man laesst nicht haben wahr,Der Glaub' ist auch verloschen garBei allen Menschenkindern.

Rhyme scheme: A B A B C C X

Psalm 130

Ob bei uns ist der Sünden viel,bei Gott ist viel mehr Gnaden.Sein Hand zu helfen hat kein Ziel,wie groß auch sei der Schaden.Er ist allein der gute Hirt,der Israel erlösen wirdaus seinen Sünden allen.[5]

Rhyme scheme: A B A B C C X

Ich steh an deiner Krippen hier

JCh steh an deiner krippen hier /O Jesulein mein leben /Jch komme / bring und schencke dir /Was du mir hast gegeben.Nim hin es ist mein geist und sinn /Hertz / seel und muth / nimm alles hinVnd laß dirs wol gefallen

Rhyme scheme: A B A B C C X

Other hymns

Der Sänger

Was hör’ ich draußen vor dem Thor,Was auf der Brücke schallen?Laß den Gesang vor unserm OhrIm Saale wiederhallen!Der König sprach’s, der Page lief;Der Knabe kam, der König rief:Laßt mir herein den Alten!

Gegrüßet seyd mir, edle Herrn,Gegrüßt ihr, schöne Damen!Welch reicher Himmel! Stern bei Stern!Wer kennet ihre Namen?Im Saal voll Pracht und HerrlichkeitSchließt, Augen, euch; hier ist nicht Zeit,Sich staunend zu ergetzen.

Der Sänger drückt’ die Augen ein,Und schlug in vollen Tönen;Die Ritter schauten muthig drein,Und in den Schoos die Schönen.Der König, dem das Lied gefiel,Ließ, ihn zu ehren für sein Spiel,Eine goldne Kette reichen.

Die goldne Kette gib mir nicht,Die Kette gib den Rittern,Vor deren kühnem AngesichtDer Feinde Lanzen splittern;Gib sie dem Kanzler, den du hast,Und laß ihn noch die goldne LastZu andern Lasten tragen.

Ich singe wie der Vogel singt,Der in den Zweigen wohnet;Das Lied, das aus der Kehle dringt,Ist Lohn, der reichlich lohnet.Doch darf ich bitten, bitt’ ich eins:Laß mir den besten Becher WeinsIn purem Golde reichen.

Er setzt’ ihn an, er trank ihn aus:O Trank voll süßer Labe!O wohl dem hochbeglückten Haus,Wo das ist kleine Gabe!Ergeht’s euch wohl, so denkt an mich,Und danket Gott so warm, als ichFür diesen Trunk euch danke.

Johann Wolfgang von Goethe

Rhyme scheme: 6 x A B A B C C X

Die Hermannsschlacht

Die Hermannsschlacht (Kleist)Ein Knabe sah den MondenscheinIn eines Teiches Becken;Er faßte mit der Hand hinein,Den Schimmer einzustecken;Da trübte sich des Wassers Rand,Das glänz'ge Mondesbild verschwandUnd seine Hand war –[6]

Heinrich von Kleist

Rhyme scheme: A B A B C C X

Das Mädchen mit dem Muttermal

Woher sie kam, wohin sie ging,Das hab' ich nie erfahren.Sie war ein namenloses DingVon etwa achtzehn Jahren.Sie küßte selten ungestüm.Dann duftete es wie ParfümAus ihren keuschen Haaren.

Wir spielten nur, wir scherzten nur;Wir haben nie gesündigt.Sie leistete mir jeden SchwurUnd floh dann ungekündigt,Entfloh mit meiner goldnen UhrAm selben Tag, da ich erfuhr,Man habe mich entmündigt.

Verschwunden war mein SiegelringBeim Spielen oder Scherzen.Sie war ein zarter Schmetterling.Ich werde nie verschmerzen,Wie vieles Goldene sie stahl,Das Mädchen mit dem MuttermalZwei Handbreit unterm Herzen

Joachim Ringelnatz

Rhyme scheme: 3 x A B A B C C X

Variant: Cantiga de amor

Quer’eu agora ja meu coraçonesforçar ben e non morrer assi,e quer’ir ora, si Deus mi perdon,u é mia senhor; e, pois eu for i,querrei-me de mui gran medo quitarque ei dela, e, mentr’ela cataralhur, catarei ela log’enton,

ca, per bõa fe, á mui gran sazonque ei eu [gran] medo de mia senhormui fremosa; mais agora ja nonaverei medo, pois ant’ela for,ante me querrei mui ben esforçare perder med’, e, mentr’ela cataralhur, catarei ela log’enton.

A mui máis fremosa de quantas sonoje no mund’, aquesto sei eu ben,quer’ir veer, e acho ja razoncomo a veja sen med’e con sén:irei vee-la e q[ue]rrei falarcon outra d’i, e, mentr’ela cataralhur, catarei [ela log’enton].[7]

Men Rodriguez Tenoiro

Rhyme scheme: 3 x a b a b c c A

References

Sources

Variants

Notes and References

  1. Web site: Lutherstrophe . Unterm Lyrikmond . de . 8 July 2024.
  2. Web site: Lutherstrophe . Poesi . 7 May 2020 . de . 8 July 2024.
  3. Web site: "Sagt an, wer ist doch diese" – Maria als Rätselfigur des Glaubens . katholisch.de . 24 July 2021 . de . 8 July 2024.
  4. Web site: Rhyme royal | poetic form | Britannica. www.britannica.com.
  5. Web site: Ralf . Schauerhammer . Poetisches Herbarium . Dichterpflänzchen – Weltpoesie ist Weltversöhnung . de . 8 July 2024.
  6. Web site: Maaß . Silvan . Metrik (Verslehre) . Sprachnudel . 23 March 2022 . de . 8 July 2024.
  7. Web site: Universo Cantigas . Universo Cantigas . gl . 9 July 2024.